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Der Traum des Mauerseglers

Berndt Seites Gedichte schätzen die Kraft des Moments. Sie tauchen in ihn ein, entdecken Höhen und Abgründe und legen dabei Vers für Vers frei, wie wir durch das Leben gehen, wer wir sein wollen und wer wir – manchmal wider Willen – dabei werden.

Es sind Gedichte, die träumen, schimpfen und scherzen, sie führen uns von leisen Beobachtungen hin zu den ersten Fragen, die damit ringen, womöglich zu den letzten zu gehören.

Mit dem Katamaran von Cuxhaven nach Sylt

Mit dem Katamaran von Cuxhaven nach Sylt

Kihm. Herbert

Mit dem Katamaran von Cuxhaven nach Sylt – der perfekte Tagesausflug

Sylt, „die Insel der Reichen und Schönen“, ein „Sex on the Beach“ im Sansibar oder nur ein Fischbrötchen bei GOSCH – all das können Sie bei einem Tagesausflug mit dem Katamaran der ADLER-Schiffe angenehm ab Cuxhaven erleben.

Dauert die Fahrt mit Bahn oder Auto nach Sylt um die sechs Stunden, so bringt Sie der Katamaran komfortabel und entspannt in zweieinhalb Stunden zu Ihrem Traumziel.

Pünktlich um 8:30 Uhr starten wir an einem Donnerstag an der Alten Liebe, das Typhon ertönt und langsam schiebt sich die dreißig Meter lange MS ADLER CAT mit ihren 3150 KW (4300PS) in die Elbe hinaus. Das Schiff, das 2018 modernisiert wurde, bietet 224 Passagieren bei maximal 30 m in einem attraktiven Interieur, inklusive Bordrestauration eine zwanglose und bequeme Überfahrt.

An diesem Morgen zeigt sich die Nordsee „glatt wie ein Baggersee“ - Zitat Kapitän Freisel – und das Wetter von der norddeutsch freundlichen Seite, wenn auch temperaturmäßig ein wenig friesisch herb.

Pünktlich, nach zweieinhalb Stunden, legen wir im Hafen von Hörnum an. Dort erwartet den Gast schon das nächste Highlight auf dem sog. Spezial-Ticket, welches eine Inselrundfahrt inklusive Fischbrötchen in der nördlichsten Fischbude Deutschlands in List beinhaltete.

Dieses Paket kann ich uneingeschränkt empfehlen, denn man bekommt durch die umfangreichen und amüsanten Erläuterungen auf dieser Rundfahrt durch den Fahrer, der auch als Reiseleiter fungiert, mehr interessante Informationen als aus einem Prospekt. Dennoch bleibt auch genügend freie Zeit, um sich auf eigene Faust umzuschauen.

Aber der Reihe nach:

Nach der Anlandung in Hörnum geht es zügig mit dem Linienbus nach Westerland, die Bordkarte dient dabei gleichzeitig als Fahrausweis. In Westerland bietet die Friedrichstraße einen Bummel durch die zahlreichen Geschäfte, Cafés, Restaurants und Kunstgalerien bis zum Strand, an dem die Touristen auf der Strandpromenade flanieren oder in ihren Strandkörben den Blick auf die Nordsee genießen.

Die Busrundreise startet in Richtung Norden durch die Dünenlandschaft Richtung Ellenbogen, der nördlichsten Landstelle Deutschlands. Den Dünen, die wie jener Müller in dem Volkslied große Wanderlust zeigten, wurden durch die Bepflanzung mit Strandhafer, Besen-, Glockenheide und Krähenbeeren bis auf eine Ausnahme das Weiterwandern allerdings verwehrt. Diese Ausnahme bildet die sogenannte Uwe -Düne, mit 52,5 m die höchste Erhebung der Insel.

In List, der nördlichsten Gemeinde Deutschlands und damit Mitglied im „Zipfelbund“ (Zusammenschluss von Gemeinden, die am äußersten Rand Deutschlands liegen) erwartet uns das legendären Fischrestaurant GOSCH. Jürgen Gosch, als Maurer ausgebildet, verkaufte nach Feierabend mit seinem „Bauchladen“ so erfolgreich Fisch, dass er inzwischen über elf Betriebe auf Sylt und 20 Franchise-Nehmer, sowie zahlreiche Niederlassungen verfügt.

Gestärkt mit einem Matjesbrötchen geht die Fahrt weiter nach Süden, zuerst nach Kampen. Kampen hat sicherlich den Ruf Sylts als Treffpunkt der „Reichen und Schönen“ begründet. Die Industriellen des Wirtschaftswunders, wie z.B. Günter Sachs, die Prominenz aus Film und Fernsehen zeigte sich hier, der FKK-Strand an „Buhne16“, die sog. „Kampener Szene“ wurde damals ausgiebig in der „Regenbogen-Presse“ beschrieben oder in Filmen gezeigt. Heute ist es dort ruhiger geworden, man feiert eher „unter sich.“ Das Beeindruckende sind die Villen im Friesenstil geblieben, umrahmt mit den typischen Friesenmauern.

Weiter nach Süden führte die Fahrt durch Rantum, wo man die Eidum-Vogelkoje besuchen sollte, eine der Vogel-Kojen, auf denen in früheren Jahrhunderten Hunderttausende von Enten gefangen wurde. Hier in den Dünen, am FKK-Strand von „Sansibar“, begann auch die Erfolgsgeschichte des schwäbischen Kochs Herbert Seckler, ein Self-Made-Man wie Jürgen Gosch.

Aus seinem damaligen Kiosk, in dem er Würstchen und Pommes verkaufte und der 1982 abbrannte, ist längst ein Kult-Restaurant geworden, in dessen Weinkeller 63.000 Flaschen besten Weines lagern, die teuerste kostet stolze 20.000 Euro. Dependancen gibt es in Westerland, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Baden-Baden; Sansibar-Stores bieten im Internethandel Mode und Modeaccessoires an.

Nach der Rückkehr in Hörnum geht es fahrplanmäßig zurück nach Cuxhaven, wo wir gegen zwanzig Uhr dann wieder den festen Boden an der Alten Liebe betreten.

von Cuxhaven nach Sylt

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Fotos: Herbert Kihm

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